Die Geschichte von Ras al Khaimah

Schon zur Bronzezeit war das Gebiet des heutigen Ras al Khaimah, das früher unter dem Namen Julphar bekannt war, von Menschen besiedelt. Vor mehr als 7.000 Jahren entstanden hier erste Gesellschaften, die sich über die Jahrtausende weiterentwickelten, diesen Landstrich aber ununterbrochen bewohnt haben.

An strategisch günstiger Stelle der wichtigen Handelsroute zwischen Europa und Asien gelegen, kam dem Emirat eine entscheidende Bedeutung zu. Händler aus aller Welt nutzten den Ort für einen Stopp auf ihren langen Reisen. Die Menschen in Ras al Khaimah lebten jedoch in jener Zeit nicht nur von diesen frühen Geschäftsreisenden, sondern waren auch bekannt für ihre mutigen Perlentaucher und ihre Kupferschmelzen. Darüber hinaus gehört der Fischfang seit jeher zu den wichtigsten wirtschaftlichen Grundlagen des Emirats. Die strategisch wichtige Lage von Ras al Khaimah weckte immer wieder Begehrlichkeiten bei anderen Mächten. Im 8. Jahrhundert nach Christus waren es die islamischen Eroberer, die an den Golf kamen und der damaligen Bevölkerung beibrachten, wie moderne städtische Gesellschaften zu funktionieren haben.

Sehr viel später, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, waren es dann die Briten, die das Commonwealth auch auf diesen Teil der Erde ausweiten wollten. Bis ins 20. Jahrhundert hinein haben sie es geschafft, sich Einfluss und Märkte in der Region zu sichern. Doch auch in dieser Zeit haben die Bewohner des Emirats ihre traditionelle Lebensweise nicht aufgegeben, die sie zum Teil bis heute beibehalten haben. Besonders in Fragen der Kleidung. Sowohl die Frauen als auch die Männer in den Emiraten bevorzugen die klassischen Gewänder, wie etwa die weißen Kanduras der stolzen Wüstensöhne.

Diese lange und reiche Geschichte hat an vielen Orten in Ras al Khaimah zahlreiche Zeugen hinterlassen, sodass dieses kleine Emirat neben seinen traumhaften Stränden, der faszinierenden Wüste und den majestätischen Bergen auch zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Alte Forts und die Ruinen verfallener Wehranlagen vermitteln noch heute einen Eindruck davon, wie die Wüstenbewohner hier einst gegen die vielfältigen Bedrohungen angekämpft haben.

Im Nationalmuseum wird den Besuchern die spannende Historie des Emirats auf anschauliche Weise nahegebracht. Und auch im täglichen Leben der Menschen kann der aufmerksame Beobachter noch viel von den Traditionen der Einheimischen entdecken. Sei es beim Ruf des Muezzins zum Gebet oder beim Handel in den alten Souks, den Straßenmärkten, auf denen nicht nur um den Preis von Kleidung oder Haushaltswaren, sondern auch um den Wert von Möbeln und Schmuck gefeilscht wird. Auch an ihren althergebrachten Freizeitvergnügen wie der Falkenjagd oder den spannenden Kamelrennen halten die Emiraties mit Begeisterung fest.